Dienstag, 27. September 2011

Freddy wird 80

JA, denn mal Prost!
Freddy wird 80
Und wer wären wir (Tiegervogel und Aal Fatal), wenn uns das nach einer gewissen Blog-Auszeit (Urlaub und so) nicht mal wieder einen Eintrag wert wäre, immerhin ziehen wir mit der Kiez Geh Rock Revue DIE Stadtführung mit Musik auf St. Pauli durch. 
Freddy dürfte neben dem blonden Hans ganz Klar der Interpret sein, den man am ehesten mit Seemannsliedern und thematisch ähnlichen Werken verbindet. Genau wie Albers hat auch er nicht nur musiziert sondern hin und wieder sein schauspielerisches Können dem Film zur Verfügung gestellt und bevor das alles anfing, war er sogar beim Zirkus als Hochseilakrobat und Saxophonist. Später landete er in Hamburg wo er in der Washington-Bar, in der Bernhard-Nocht-Straße entdeckt wurde. 
Neben seinen Seemannsliedern konnte er damals übrigens durchaus auch mal rocken.
Jedenfalls ist sein Repertoir natürlich Pflicht für Vogel und Aal, also zumindest Teile davon.
Freddy – auch von Punkrockern geschätzt
Der Jugend von heute mag vieles daraus zu altmodisch sein, dem einen oder anderen links denkenden Menschen (zu denen sich auch Vogel und Aal zählen) von den vermittelten Inhalten her zu konservativ.
Doch man darf nicht vergessen zu welcher Zeit Freddy am Anfang unterwegs war. Manch eine Person, die heute große Reden schwingt hätte ggf. damals und im gleichen Umfeld aufgewachsen ähnliche Ansichten vertreten. Ein „Klassiker“ wie „Wir“ aus den 60ern war und ist sicherlich nicht sonderlich rühmlich, hat aber durch seine Härte heute eher einen ironisch lustigen Touch, weswegen sich ja auch in den 80ern bereits die Toten Hosen seiner annahmen
Ansonsten verkörpern seine Songs die in der Nachkriegszeit übliche Sehnsucht nach der Weite, bzw. den Wunsch nach einer Heimat, die intakt ist, dazu die den damaligen Menschen natürlich bekannten Gefühle wie Heimweh, Einsamkeit usw. Auch in der Fremdenlegion kamen solche Themen gut an, so dass er dort sogar eine Zeit lang musizierte. Oberflächlichen Feierschlager kann man ihm auf keinen Fall vorwerfen, dafür waren viele seiner Stücke viel zu melancholisch
Sein Einfluss auf die aktuelle Musik zeigt sich u.a. auch darin, dass Bands aus unterschiedlichsten Stilen sich z.B. des Antikriegssongs „100 Mann und ein Befehl“, einer deutschen Version des US-Hits „The ballad of the green berets“ annahmen. So würdigten mit den Abstürzenden Brieftauben u.a. Punks das Stück, genauso wie mit Cryptic Wintermoon Musiker aus dem Black Metal oder mit Welle Erdball Experten auf dem Gebiet des 80er Minimal-Elektro. 
Und auch in den meisten Kinderzimmern ist er bekannt, als Sänger der Titelmelodie zur Trickserie „Lucky Luke“.
Freddy will seine Ruhe
Wer in Hamburg wohnt und hin und wieder mal auch auf dem Wasser oder am Hafen unterwegs ist, kann sich jedenfalls dem Charme von Stücken wie „Junge komm bald wieder“, „Der Junge von St. Pauli“ oder „Die Gitarre und das Meer“ kaum entziehen.
Im Gegensatz zu vielen blitzlichtgierigen Promintenen hat sich Quinn seit ein paar Jahren zurückgezogen und plant auch anlässlich seines 80ten Geburtstags nicht das zu ändern wofür ihm ein gewisser Respekt gebührt. 
Trinken wir also heute alle einen oder zwei Rum auf einen Musiker aus einer Zeit, als auch Schlager noch musikalisches Können verlangten und Lieder gesungen wurden, die 60 Jahre später noch den einen oder anderen erfreuen.
Auf Freddy – Happy Birthday
Tiegervogel und Aal Fatal