Montag, 13. Juni 2011

DIE EINZIG WAHRE GESCHICHTE VOM VOGEL UND VOM AAL

Vogel & Aal: DA SINGT DIE GANZE SCHÖPFUNG!....

Damals, als es noch kein St. Pauli gab

Vor vielen vielen Millionen Jahren beherrschten die Dinosaurier die Erde. 
Und Hamburg St. Pauli. 
Es waren große brachiale Wesen, welche sich je nach Nahrungsvorliebe durchaus auch mal gegenseitig fraßen oder aber das damals noch reichhaltig vorhandene Grün in sich hineinschlangen.
Diesen, so schien es, konnte sich nichts und niemand entgegenstellen. Wer jemals einen Tyrannosaurus Rex beim Erlegen seiner Beute beobachtet hat, wird verstehen, warum der gute übersetzt „königlicher Despot“ oder so genannt wird.
So lebten also BrontosaurusTriceraptosStegosaurusMegalosaurus und viele andere mehr oder weniger friedlich miteinander, nichts fürchtend außer evtl einen Kometen auf den Kopf zu bekommen oder eben dem Tyrannosaurus in die nicht gerade großen Hände zu fallen. 

Die Idylle der Urzeit wird gestört

Doch dann geschah das Unerwartete, was sowohl Kreationisten als auch Evolutionsanhänger in ihren Grundfesten erschüttern dürfte. 
Aus dem Nichts tauchte plötzlich am Firmament ein Flugwesen auf, welches so gar nicht in das damalige Landschaftsbild passt. 
Fliegend wie der Pteranodon aber durchaus auch mit Elementen des Säbelzahntigers versehen zog er seine Runden in den Wolken und: Sang dabei. 
Es war der mächtige Tiegervogel
Gesang kannten die Saurier bisher noch nicht, grundsätzlich gesehen fanden sie das was sie hörten aber nicht unangenehm, und so ließen sie den fliegenden Kater erst mal weitermachen und ernährten sich lieber von ihresgleichen.

Das hätten sie besser nicht getan. 

Der Gesang des Tiegervogels lockte ein weiteres eher unbekanntes Wesen an. Aus den tiefen desprähistorischen Meeres schlängelte sich eine schlangenähnliche Kreatur an den Strand, ebenfalls mit einer schönen Tenorstimme ausgestattet und diese stimmte sofort in die Gesänge des Vogels mit ein. 
Es war der erste Tag von Aal Fatal auf Mutter Erde. 

Aal Fatal und Tiegervogel haben ein Problem

Logisch, dass sich die beiden Sänger gegenseitig anzogen, schließlich waren sie ansonsten nur von extrem unmusikalischen Echsen umgeben die zudem auch gerne mal etwas feindselig rüberkamen (Ähnlichkeiten zu gewissen Bands aus dem rechten Spektrum sind rein zufällig).
Nach einer Weile des gemeinsamen Singens, fanden Vogel und Aal dass noch irgendwas fehlte. Sie wussten nur nicht genau was. 
Der Vogel meinte, dass irgendwas im Hintergrund gut wäre, was evtl mehrere Töne gleichzeitig hervorbringt und ihre Gesangsmelodien untermauert. 
Und es müsse natürlich laut und lange klingen, befand der Aal. 

Die erste Gitarre wird gebaut – von den Musik-Statt-Führern aus Hamburg St. Pauli

So suchten sie sich zuerst eine große Urzeitkokosnuss in die sie ein Loch bohrten. 
Sie fanden sie in der Nähe des heutigen Antoni-Parks auf St. Pauli.
Im Kopf wussten sie schon wie ihr neues Hilfsmittel aussehen sollte. Es fehlte noch eine Art Hals und irgendetwas Sehnenähnliches, was sich in Schwingung versetzten ließ. 
Als sie an einem frisch aus dem Leben getretenen Saurier vorbeikamen, hatten sie die zündende Idee. 
Der Hals ließe sich ja hervorragend aus einem Saurier-Schienbeinknochen herstellen. Gesagt getan. 
Sogar für schicke Bundstäbe und Inlays reichten die Saurier-Reste noch.
Sie nannten das gute Stück Gibson SG, wobei SG für Saurier-Gebein steht.
Und auch das Problem der Bespannung war schnell gelöst: So ein Saurierdarm lässt sich prima dehnen und großartig auf die gewünschte Tonhöhe stimmen. 

Später benutzten übrigens die als besonders bösartig geltenden Klassikgitarristen Saiten aus Katzendarm (was in Wirklichkeit Schafs-Darm war), womit klar sein dürfte, wer auf der dunklen Seite der Macht steht, tierliebe Punks und Heavy Metal Musiker die Stahlsaiten benutzen oder die blutlüsternen Gitarristen aus den Bereichen Klassik, Flamenco usw. 
So bauten Tiegervogel und Aal Fatal jedenfalls die erste Gitarre, bzw. natürlich 2 davon und legten los wie wild zu spielen und zu singen. 

Aal und Vogel mischen die Riesenechsen auf 

Sämtliche Echsen und Flugsaurier und was sonst noch so unterwegs war tanzten und lachten und versuchten sogar mitzusingen
Leider erwiesen sich die Saurier-Darm-Saiten als nicht allzu haltbar und da Vogel und Aal ständig spielten, war der Nachschub an ohnehin schon erledigten Sauriern bald erschöpft
So mussten die beiden leider zu etwas unlauteren Methoden greifen. Mit Hilfe des Tyrannosaurus, mit dem sie sich sicherheitshalber gleich mal gut gestellt hatten, erarbeiteten sie einen perfiden Plan. 

Der wahre Grund für das Ende der Saurier 

Aal und Vogel sangen, lockten unschuldiges Sauriergetier an und der Rex erledigte dann den schmutzigen Teil der Arbeit. Dafür gabs gerechte Teilung der Beute: Die Därme für unsere Musiker, die ansonsten eh lieber fleischlos leben und der Rest für die gierige Kampf-Echse. 
So dezimierte sich nach und nach die urzeitliche Population auf unserem Planeten, da auch das mit dem Nachwuchs nicht so fix ging bei den großen schweren Tieren, aber dafür wurden Aal und Vogel auch echt gute Musiker.

Als nur noch der T-Rex übrig war, erschlugen Vogel und Aal ihn von hinten und bespannten ein letztes Mal ihre Gitarren neu. Zu seiner Ehre benannten sie später eine Glamrock-Band nach ihm und ließen ihren neuen Freund Mark Bolan mitsingen. 
Glücklicherweise fanden Vogel und Aal zu der Zeit heraus, dass auf der anderen Seite des großen Meeres eine Firma namens D'Addario Saiten ohne Saurier-Darm herstellt, die man recht leicht über die Post beziehen kann. 
Hätten sie das mal eher gewusst, vielleicht wäre unser Planet dann noch immer bevölkert von den majestätischen Giganten der Urzeit.

Aber nun ist es halt wie es ist.

Und dies, liebe Freunde, ist die einzig wahre Wahrheit. 

Wer es nicht glaubt, kann uns gerne selber Fragen auf unserer Kiez Geh Rock Revue, der Stadtführung in Hamburg St. Pauli mit und über Musik. 

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