Donnerstag, 28. Juli 2011

Yeah, we really mean it!


Wenn der Aal sich durch St. Pauli bewegt, hat er es am liebsten, wenn er sich dabei von Pfütze zu schlängeln kann. Das Wasser ist nun mal sein Element. 
Oder sagen wir mal: er hat sich auf Flüssigkeiten spezialisiert. Ein Algenschnaps darf es nämlich auch gern mal sein. 
Der Vogel bewegt sich ein oder zwei Etagen höher. Er flattert gern durch die frische Hafenluft, da ist er ganz in seinem Element. 
Obwohl auch er gegen einen Algenschnaps nichts einzuwenden hat.

Was die beiden verbindet? Nun, beide haben ihre Instrumente auf den Rücken geschnallt und stimmen immer wieder gern zusammen ein Liedchen an. Am liebsten vor Publikum.
Und sie haben auch viel zu erzählen. Zum Beispiel über Musik. 
Das ist das Ressort des Aals. Der ist Punkgeneral beim Musikdezernat in Hamburg.
Eine ehrenvolle Aufgabe und obendrein gut bezahlt!
Der Vogel erzählt lieber Geschichten, die sich allesamt um St. Pauli drehen. Dabei malt er  Bilder in aalzu bunten Farben, so daß der Zuhörer sich hin und wieder fragt, ob er seinen Ohren trauen kann. 
Der Vogel wurde seinerseits von der Stadt Hamburg ausgezeichnet mit dem Titel des Annekdoten-Admirals, und ist seitdem als Dozent in der Seemannsgarnabteilung der Stadt Hamburg tätig.

Werden Tiegervogel und Aal Fatal bald Popstars?

So ziehen diese beiden Freunde gemeinsam durch Hamburg St. Pauli, Woche für Woche und erfüllen ihre Misson. Sie erfreuen die Menschen, die aus aller Herren Länder zur Reeperbahn strömen, mit der Kiez Geh Rock Revue.
Dabei geht es Ihnen vornehmlich nicht um Geld, Ruhm oder Ehre. 
Damit sind sie schon reichlich von höherer Stelle versorgt. 
Sie gehen schließlich beide seriösen Berufen nach. 

Nein nein, wenn Tiegervogel und Aal Fatal über die Reeperbahn ziehen, ist es Ihnen wirklich ernst, eine Herzensangelegenheit quasi. Sie betrachten es als seriöse und authentische Aufgabe, den Besuchern St. Pauli auf eine Art und Weise näher zu bringen, wie es sonst kaum jemand tut. 
Wie leben die Menschen hinter den Fassaden von Rotlicht, Amüsement und Flatratesauferei? 
An welchen Orten halten Sie sich auf? 
Hat St. Pauli Freizeitwert? 
Wird es wirklich demnächst offiziell zum Kurort ernannt?
Tja, das sind einige Fragen, denen die beiden zusammen mit Ihren Gästen nachgehen.
Ganz entspannt versteht sich, nicht Ergebnisorientiert, Ihre Doktorarbeit haben die beiden ja schon geschrieben. 

Begegnungen sind hier nicht ausgeschlossen, ja sogar erwünscht. Wie kann der geneigte Besucher ansonsten St. Pauli besser erfahren, als durch Begenungen?
Da ist der ehemalige Seemann Dieter, der nach seinem Maschinenbaustudium von St. Pauli aus zur See fuhr, in einer Zeit, als computergesteuerte Kräne und Container noch Zukunftsmusik waren. Dieter ist auf der Suche nach leeren Flaschen, während Tiegervogel  und Aal Fatal am Hein-Köllisch-Platz das Lied vom Tüddelband singen. Einer der Gäste läuft ihm hinterher. Er hat seine Mütze auf dem Mülleimer liegen lassen.

St: Pauli hautnah erfahren: Seemannsgarn inclusive

Später, im ehemaligen Cafe Hensel, treffen wir Dieter wieder, als er draußen auf einer Bank sitzt und einen Rose´schlürft.
Das Cafe heißt nun "Couch Kapitän" und befindet sich direkzt gegenüber der St. Pauli Kirche
Unweit der St.Pauli-Kirche wurde Dieter im Jahre 1946 geboren und zwei Tage später dort getauft. 
"Meinen Taufspruch weiß ich nicht mehr genau", sagt Dieter, "aber ich weiß, das er von zwei Engeln handelt, die immer bei mir sind und mich beschützen. An den genauen Wortlaut kann ich mich gerade nicht erinnern. Aber zuhause, da hab ich mir das in meiner Bibel angestrichen", sagt er. 
"Ein Seemann, der glaubt an Gott, was bleibt ihm den sonst übrig? Wenn Du auf See bist, da siehst Du die Krümmung des Horizontes, und dann weißt Du, das die Welt rund ist ",fügt er noch hinzu und schweigt für einen Moment.  
"Spiel mir doch mal ein Seemannslied" sagt er dann zum Tiegervogel.
"Ich bin auch Musiker, ich hab früher bei Helmut Zacharias, dem Zaubergeiger Xylophon spielen gelernt. 
Nachher geh ich noch mal rüber ins Clochard, ein bißchen tanzen. Die Punks da stehn auf mich. Ich bin Meister im Breakdance.
Kannste mir ein Guiness ausgeben?"

Tja, wer hätte das gedacht? Das Leben steckt voller Überraschungen!

Und so sitzen Vogel, Aal und Ihre Gäste noch einige Zeit auf der Couch des Kapitäns und lassen den Abend ausklingen. Und lauschen den Geschichten von Dieter und von St. Pauli. 
St. Pauli hat viel zu erzählen, wenn man zuhört.

Um die Frage nach dem Freizeitwert zu beantworten: den hat St. Pauli auf jeden Fall. 
Schöne Orte gibt es hier auch.
Und wir wissen wo.
Wenn Ihr auch etwas auf St. Pauli erleben möchtet, dann meldet Euch an zur Kiez Geh Rock Revue mit Tiegervogel und Aal Fatal.

Wir sind gespannt, was beim nächsten mal passiert.

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