Sonntag, 15. Mai 2011

DER VOGEL INFILTRIERT EIN UKULELE ORCHESTER TEIL 1

TIEGERVOGEL TRAUT SEINEN OHREN NICHT.

Vor geraumer Zeit waren der Vogel und der Aal mal bei einem Konzert des Ukulele Orchestra of Great Britain. Das hat ihnen damals sehr gut gefallen und so taten sie die frohe Kunde von dieser beeindruckenden Gruppe aller Welt kund. Der Vogel war damals sogar so berührt, das er das erste Set über zwischendurch den Tränen immer wieder mehr als nahe war. 
Um so ensetzter war er jedoch, als er nun mit einem täuschend echten Plagiat des original Orchesters konfrontiert wurde.....
Vor wenigen Tagen besuchten die Initiatoren der Kiez Geh Rock Revue aus Hamburg St. Pauli zusammen mit Vater und Mutter Aal ein Konzert eines Orchesters mit verdächtig ähnlichem Namen. So ähnlich, dass sie zuerst geglaubt hatten, es handele sich um die einst von ihnen gesehene Truppe.
Auch die Internetseite des zweiten Orchesters und das gesamte Erscheinungsbild glich dem des langjährig aktivem ersten fast bis aufs Haar. Online stellten sie fest, dass die neue „Kult-Sensation aus London“ scheinbar noch nie in London gespielt hatte und die Live-Clips verdächtig unlive aussahen, inklusive nicht eingeschalteter Mikrophone.
Bei Recherchen in einem Ukulele-Forum konnten sie schließlich herausfinden, dass offenbar im vergangenen Jahr aktiv nach Spielern für eben dieses Projekt gesucht worden war, ein Casting sozusagen.
Vogel und Aal schöpften Verdacht. Wollte hier einfach nur jemand auf den Zug des erfolgreichen Ukulele Orchestra of Great Britain aufspringen, die Menschen etwa täuschen?

Cliff Richards Sohn in Bad Bevensen? Die Kiez-Geh-Rock-Revue schaut nach

Über den angeblich bekannten Leiter des neuen Orchesters mit dem Namen „United Kingdom Ukulele Orchestra“ konnten die beiden Musikdetektive nicht wirklich viel im Netz finden, abgesehen von diversen Seiten mit Texten über das Ukulele Orchester. Genauso wenig fand sich über einige vermeintlich bekannte Mitglieder des Ensembles, abgesehen davon, dass der Bandleader  ziemlich nach Cliff Richardaussieht, wissentlich wie sich später noch zeigen sollte. 
Nun hatten Tiegervogel und Aal Fatal dank ihrer Tickets jedenfalls die Möglichkeit, sich live ein eigenes Bild zu machen. 
So zogen sie also alle gemeinsam los ins schöne Bad Bevensen und dort in das Kurhaus. 
Mit guten Plätzen in der ersten Reihe ausgestattet, konnten sie das Treiben auf der Bühne erstklassig beobachten. 

Heidi, Punk + Cliff Richard – Weder der Vogel noch der Aal haben Lippen, geschweige denn rote.

Was sich ihnen darbot war nicht wirklich schlecht, das kann man so nicht sagen und alle Anwesenden fühlten sich offenbar gut unterhalten. Dennoch bleibt hier anzumerken, das der Qualitätsunterschied zum Original mehr als dramatisch war.
Den beiden inoffiziellen Spürhunden der Hamburger Musikpolizei fielen durchaus viele Parallelen zum Original auf, bis hin zu der komplett kopierten Nummer zu gleichen Akkorden verschiedene Songs zu singen. 
Allerdings war die Auswahl der Stücke weniger von frischem Liedgut, intelligenter Songauswahl undgewitzten Raffinessen durchsetzt als beim Original-Orchester, sondern es wurden insbesondere Songs gespielt, die schon etwas älter waren und nicht zuerst immer die naheliegenden. So reichte die Palette von Queen, über the Who und den Radetzky Marsch bis hin zu the Clash. Bei letzteren hieß es, dass man auch Spucken statt Klatschen könne und als Vogel und Aal dem Aufruf in alter Punkmanier freudig nachgekamen, hätte es fast Prügel gesetzt!

Cliff Richard wohin man schaut – vielleicht auch bald auf St. Pauli?

Der Ähnlichkeit des Bandleaders zu Cliff Richard wurde diverse Male mit Coversongs von selbigem Tribut gezeugt und so gab es u.a. „Rote Lippen soll man küssen“ und „Congratulations“ zu hören. 
Auch eine Ukulele-Version des TV-Klassikers „Heidi“ wurde dargeboten, was bei Vogel und Aal auf unterschiedliche Begeisterung stieß. Der Vogel sprach von Anbiederung an Deutschland und sah den Vortrag eher als eine persönliche Prüfung seiner Toleranz an, während der Aal die guten zweistimmigen Frauengesänge mochte. 

Beim nächsten mal mehr über die Erlebnisse der Kiez Geh Rock Revue aus Hamburg mit dem Ukulele Orchester, dann wird es spannend:
Tiegervogel auf der Bühne!

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