Samstag, 21. Mai 2011

DER VOGEL INFILTRIERT EIN UKULELE ORCHESTER TEIL 2

AAL FATAL: TYPISCHER FALL VON „SPIT AND RUN“.

Licht und Schatten in Bad Bevensen – Tiegervogel und Aal Fatal fühlen sich zwiespältig

Es waren durchaus einige schöne Momente zu verzeichnen. 
Allerdingsfiel doch die anfängliche Demotivation einiger Mitglieder des United Kingdom Ukulele Orchestras auf. Weiter wurde vom Blatt abgespielt, was beim Original nicht der Fall ist und ggf. auf wenig Vorbereitungszeit schließen lässt. Auch der Humor wirkte leider hier und da arg gewollt und einstudiert, bis auf diverse Schauspielerische Einlagen von einer der Damen, die durchaus qualitativ in einer anderen Liga anzusiedeln waren.
Ciff Richards ständiges Auffordern zum Mitklatschen, dem leider auch noch große Teile des Publikums nachkamen und somit Bierzelt-Stimmung erzeugten, war allerdings eher unnötig. Dazu kommt, dass zwar insgesamt recht gut gespielt wurde, vor allem aber die Stimmen der Herren nicht unbedingt großartig waren (die der beiden Damen hingegen schon). Vogel und Aal waren jedenfalls vor allem von Sarah, Lesley und Andy angetan. 
Bei Queens „We will rock you“, welches eigentlich jedes Kind im Ohr hat, sang und klatsche man leider komplett kollektiv unter Anleitung des Bandleaders neben dem Beat, was an sich schon fast eine Kunst ist. Fairerweise sei dennoch erwähnt, dass auch Bohemian Rhapsody Teil des Programms war, ein kompositorisch durchaus anspruchsvoller Song. 
Vogel und Aal fieberten während dieses Vortrags jede Sekunde hingebungsvoll mit, in der Hoffnung, das dieser ehrenwerte Meilenstein der Musikgeschichte nicht entehrt würde durch maximal mittelmäßige Interpretation. Doch hier gab es Entwarnung: Das Orchester schlug sich hier entgegen allen Befürchtungen mit Bravour. Respekt. 

Der Vogel muss auf die Bühne und erobert sofort die Herzen der Menschen

Die Mitglieder des Ensembles selber waren übrigens nicht unbedingt unsympathisch, im Gegenteil, der Vogel konnte sich davon überzeugen, als er  mehr oder weniger „freiwillig“ mit auf die Bühne durfte um bei „Muss i denn...“ die Ukulele und die Stimmbänder zu schwingen.
Tiegervogel war durchaus angetan von der kleinen spontanen Session. Sicherlich, auch hier ließ die Liedauswahl etwas zu wünschen übrig, aber der Vogel ist ja flexibel und man hatte Spaß zusammen.
Natürlich nutzte er die Möglichkeit sofort für ein Schwätzchen mit den Musikern und konnte anschließends nur Gutes berichten, in Punkto Freundlichkeit und Lockerheit. 
Ja, am Ende des Songs fühlte er sich sogar richtig zu Hause dort und weigerte sich stringent den Auforderungen des Managers nachzukommen die Bühne  doch jetzt endlich wieder zu verlassen. Schließlich ließ er sich dann aber doch noch überreden und ist seitdem überzeugt, das nicht nur das Publikum, sondern auch die überwiegende Mehrheit der aktiven Musiker Opfer einer plagiativen Verschwörung sind, deren einziges Ziel anscheinend darin besteht, den Drahtziehern dieses Projektes einen finanziellen Vorteil auf Kosten anderer zu verschaffen.

Das Fazit der St. Pauli-Musikpolizei

Das sind offenbar gerissene Menschen, die hinter der ganzen Sache stecken und sich den Erfolg des echten Ukulele Orchestra of Great Britain zunutze machen wollen und fix ein bewusst ähnliches Orchester an den Start gebracht haben. 
Niemand hätte ein Problem mit einem Ukulele Orchester mit eigenständigem Style und eigener Identität, schließlich hat jeder das Recht so etwas zu starten. Hier sah es allerdings nach recht schnell auf die Beine gestellten Kopie aus, die es bewusst darauf anlegt Leute glauben zu lassen, dass sie das Original sei und so etwas mögen Vogel und Aal überhaupt nicht.

Preislich lag die Kopie in Bad Bevensen sogar über dem Preis des Originals, und das ist der Hauptkritikpunkt:  qualitativ kann die Kopie dem original Ukulele Orchestra of Great Britain nicht das Wasser reichen. Die verfügen nämlich über 25 Jahre gemeinsame Bühnenerfahrung und spielen ganz klar in der Oberliga. Somit wäre die Hälfte des Eintrittspreises (also ca. 20 €) fair gewesen.

Das Original ist übrigens im Januar 2012 wieder in Hamburg, die Kopie im Mai 2011, also Augen auf beim Kartenkauf.

Von der Kiez-Geh-Rock-Revue gibt es allerdings nur eine und wahrhaft echte und die führt Euch gerne wieder durch die Gassen von Hamburg St. Pauli auf ihrem Stadtrundgang mit Herzblut, also einfach malbuchen. Und keine Angst, da sind bis dato noch keine Plagiate im Umlauf, bei uns ist alles original!

Bis bald

Tiegervogel & Aal Fatal

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