Donnerstag, 21. April 2011

DER AAL BRAUCHT EIN AAL-HAUS: TEIL 2

       AAL FATAL: SCHLÄNGELT SICH SO DURCH...    

So, der Aal hat ja vor geraumer Zeit von seinen Wohnungsdramen in der an sich schönen Stadt an derElbe erzählt, die allerdings voll von bösen und geldgierigen Immobilienbesitzern ist und in der eine Politik betrieben wird, die an der mehr als mangelhaften Wohnungslage nicht gerade viel zum Guten verändert hat. 

Die Suche geht weiter: der Aal braucht nen Pennplatz in St. Pauli

Wie dem auch sei, nachdem der Aal das Empire Riverside Hotel abgeschrieben hatte (also innerlich, nicht für die Steuer) und noch via Vogel eine kleine Racheaktion am 20up initiierte, musste er wohl oder übel weiter schauen, wohin er sein fischiges Haupt betten kann. 
So schlenderte er also hier und dort durch das zum Glück noch nicht vollkommen ruinierte St. Pauli, schlief zum Überbrücken eine Nacht im starken Rock'n'Roll Hotel „Kogge“ und wie er am nächsten Tag so am Hafen verweilte, traf sein Blick auf ein   weiteres protziges und vollkommen übertrieben konstruiertes Dingsbums.

Die Stadt baut ein Gewächshaus für reiche Menschen... oder so

Die Kreation sah aus wie ein Gewächshaus, nur viel größer und war auf ein Podest aus roten Klinkern gesetzt, direkt an der Elbe, so dass es wohl irgendwie nach Schiff oder so aussehen sollte. 
Naja, der Aal ist jetzt nicht der Ober-Ästhet und so schlängelte er sich am Elbefluss entlang Richtung undefinierbares Architekturverbrechen. 
Als er endlich ankam (was dauerte, weil das Ding weiter weg war als gedacht), stellte er fest, dass diese Bausünde, die offenbar einem zutiefst kranken Hirn entsprungen sein musste, noch gar nicht fertig war. 
Neugierig wie der Aal nun mal ist, wollte er trotzdem wissen, um was es sich da handelte. 
Eine nette Frau, das dort auf dem Bau arbeitete, gab ihm etwas von ihrem Bier und erzählte ihm, dass es sich um die Elbphilharmonie handele. Angeblich wäre das ein Haus, in dem später für viel viel Geld reiche Menschen klassische Musik usw. sehen und hören könnten. Und sie berichtete, dass das Teil ein neues Wahrzeichen werden solle und Touristen anlocken würde und dass es etwas sein solle, das für alle Hamburger von Bedeutung ist. 

Der Aal ist kritisch … sehr kritisch

Nun, der Aal ist ja kein Musik-Spießer und insofern offen für alle Stile, also  hat er auch kein Problem mit Klassik usw., aber er wunderte sich doch schon etwas. Wie kann denn so ein schreckliches Gebäude für alle sein, wenn viele gar keine Klassik hören wollen und außerdem gar nicht die Kohle haben, sich den Eintritt da zu leisten? 
Abgesehen davon, bekam er später aus guten Quellen zu hören, dass die tolle Philharmonie viel viel teurer werden würde, als gedacht und dass da richtig derbe Steuern reingehen, wohlgemerkt zu einer Zeit wo bei den Menschen beliebte Museen und Theater auf der Abschussliste stehen und im Sozialbereich gekürzt wird wie nix gutes. 
Und auch die Fertigstellung, so sagte man ihm, verzögere sich weiter und weiter und keiner wisse wanndas Gebäude-Greuel überhaupt fertig würde. 
Na, da dachte sich der Aal mal wieder, dass bestimmte Entscheidungsträger schon irgendwie einen an der Waffel haben. 
Damit war seine Wohnungsnot natürlich immer noch nicht gelöst. 

Der Aal findet doch noch ein Zuhause

Zurück auf dem Kiez, schaute er noch mal zurück in die Bernhard-Nocht-Straße und musste erfahren, dass auch dort nicht alles clean läuft zur Zeit, sondern auch dort üble Neuerungen angestrebt sind. Allerdings waren die Menschen die dort noch wohnten alle sehr sehr nett und einige von ihnen boten dem Aal an, in ihr Wohnprojekt mit einzuziehen. 
Da hat der Aal sich extrem gefreut und natürlich zugesagt. Somit wäre sein persönliches Problem erst mal gelöst, aber insgesamt stinkt die Wohnungslage natürlich weiter zum Himmel und darüber erfahrt Ihr nächstes Mal noch mehr, da wird Euch dann der Vogel noch ein paar Takte erzählen. 

Bis dahin verbleiben wir mit einem motivierten „die Stadt gehört allen“, Eure

Kiez-Geh-Rock-Revue – die Stadtführung mit Musik auf St. Pauli

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