Dienstag, 19. April 2011

DER AAL BRAUCHT EIN AALHAUS

     AAL FATAL IST ECHT VERZWEIFELT!   

Der Aal ist verzweifelt. Lange Zeit konnte er ungestört in seiner WG im schönen Elbefluss sein Leben genießen. Sein Mitbewohner war ein leicht verstörter Clownfisch, der in jungen Jahren durch einenAnimationsfilm  zu Weltruhm gelangte, nur um dann aus der Traumfabrik in die kalte Realität  hinausgetreten zu werden und letztendlich in den rauhen Gassen St. Paulis zu landen. Im großen und ganzen hatten die beiden aber zusammen eine schöne Zeit. 
Dann kam die Kündigung. 
Ihr Vermieter, ein dreckiger Miethai (ja, der war dreckig, trotz dauerhaftem Aufenthalt im Wasser) warf sie aus ihrer Wohnung in der Algenallee 24 mit der schäbigen Begründung, dass ihr Viertel saniert würde. Die ganze Schose soll vertieft werden damit dort riesige, korallenverzierte Edelbehausungen für Gold- und Silberfische entstehen können.
Das war erst mal ein Schlag ins Kontor. Sowas muss so ein Aal erst mal verkraften können. 
Der Clownfisch machte seinem Namen leider überhaupt keine Ehre sondern ertränkte seinen Kummer in unzähligen Litern Algenschnaps und letztendlich kehrte er dieser ungastlichen Stadt den fischigen Rücken und zog weiter in wärmere Gefilde. 
Tja, der erste Gedanke des Aals war ein Anruf beim Tiegervogel. Der hätte ihn auch gerne aufgenommen, aber der Aal kann ja weder fliegen noch sonderlich gut klettern, wie soll er da in ein Vogelhaus kommen?

Der Aal kauft das Empire Riverside Hotel, also fast...

Also kroch er an Land um sich mal ein bisschen in der Gegend umzuschauen und eine passende neue Behausung zu suchen. 
Das erste was ihm ins Auge stach, war ein verhältnismäßig hässliches und hohes Gebäude, welches stilistisch überhaupt nicht in die Umgebung von St. Pauli passte, weil es einfach vollkommen steril und seelenlos daherkam. Es besaß riesige Fenster hinter denen eher freudlos aussehende Menschen sehnsüchtig auf das pralle Leben hinter dem Glas blickten, aber offensichtlich trauten sie sich nicht so richtig in eben dieses Leben einzutauchen oder wähnten sich doch zu erhaben für die nicht immer sauberen Straßen rund um die Reeperbahn. 
Aber naja, der Aal ging davon aus, dass so ein abstoßendes Objekt günstig zu haben sein sollte und zumindest gab es viele Zimmer, was der dekadente Aal an sich nicht schlecht findet. 
Also sah er sich den Kasten mal etwas genauer an. Wie er feststellte, hatte das Teil sogar nen Namen:Empire Riverside Hotel stand draußen dran. 
Hm, ein Hotel wollte der Aal eigentlich nicht kaufen und schon gar nicht so ein scheußliches, aber da sein großes Idol Udo Lindenberg auch in einem wohnt, wollte er dem Ding doch zumindest eine kleine Chance geben. 
Die Verhandlungen mit dem Eigentümer scheiterten allerdings, da dieser einen relativ utopischen Preis für das Machwerk verlangte. Um ehrlich zu sein dachte der Aal eigentlich die ganze Zeit, dass der Typ Witze machen würde, aber scheinbar waren die Preisforderungen ernst gemeint. 
Aal Fatal musste also leider dankend ablehnen, wollte aber die Gunst der Anwesenheit nutzen und im oben befindlichen 20up noch 1-2 Gläser Algenschnaps zu sich nehmen.  Da er jedoch wie so oft seinen schwarzen Kapuzenpullover trug, wurde ihm der Zutritt verwehrt. 

Der Aal sinnt auf Rache am 20up

Aber der Aal vergisst nicht. Der Aal hat das Gedächtnis eines Elefanten, wenn nicht sogar von zweien. 
Und dem 20up steht jetzt erst mal eine Klage ins Haus. Die werben nämlich tatsächlich auf der oben zu klickenden Seite damit, dass sie eine Lifestyle-Bar mit Vogelperspektive wären. Und ganz ehrlich, die Vogelperspektive hat in dieser Stadt nur einer, und das ist ja wohl ganz klar und vollkommen logisch der Tiegervogel. Insofern musste der Aal dem Vogel diese kleine Information über den Missbrauch seiner Perspektive zukommen lassen und unser gefiederter Freund hat schon die besten Anwälte des Tierreichs klargemacht um die Edelspelunke mal in ihre Grenzen zu verweisen. 
So scheiterte jedenfalls der erste Versuch des Aals ein neues Haus für sich zu finden, aber so schnell gibt ein Aal ja nicht auf. So einer lässt sich nicht mal eben so unterkriegen.

Insofern: Bleibt dran, wenn es bald wieder heisst: Der Aal braucht ein Aalhaus

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